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Zwei Jahre nachdem der Stuttgarter Cabrio-Spezialist Baur mit dem E30/2Cab auf Basis einer zweitürigen Limousine das Baur TC (Topcabriolet) vorstellte, brachte BMW 1985 auf der IAA seine eigenständige Kreation des E30/2C Cabriolet auf den Markt. Der heute als cool empfundene 80er Jahre Stil der Karosserie gilt gemeinhin als eine der schönsten Linienführung, deren gesamte Baureihe mittlerweile das H-Kennzeichen tragen darf. Mit den Typen 318i (1.8 Liter), 320i (2.0 Liter), 325i (2.5 Liter) und dem sportliche M3 Cabriolet (2.3 Liter) ist BMW ein großer Wurf gelungen und letztendlich ist es egal in welchem Modell die Landschaft erobert wird – die Typen sind allemal eine Garantie für Frischlufterlebnis und Fahrspaß. Die Einstiegsklasse, der Reihenvier-Zylinder 318i und sein größerer Bruder, der Reihensechs-Zylinder 320i, sind aktuell auch schon nicht mehr für kleines Geld zu haben, denn die Preise dieser Baureihe zeigen allesamt nach oben. Deutlich im Preis angezogen hat der 325i Sechszylinder, der nur noch vom sportlichen M3 im Preis überboten wird. Doch es ist egal, für welche Cabriolet Variante man sich entscheidet: die ersten wirklich offenen 3er Cabriolets beherzigen alle den BMW Slogan „Freude am Fahren“. Durchzugsstark, leicht und übersichtlich in der Bedienung und in angenehmer Formgebung gleiten die 3er Cabriolets über die Straßen.
Trotz der wirtschaftlich unsicheren Lage scheinen die Preise für Oldtimer und Youngtimer stabil zu bleiben. Es gibt sogar Modelle, die in der Begehrlichkeit und somit vom Wert her deutlich zugelegt haben, wie beispielsweise die Volvo-Kombis der Baureihen 245 bis 960. Die GTÜ-Classic hat für diesen Beitrag den Markttrend anhand der eigenen Marktwertanalysen und Mängelberichte der großen Volvos analysiert.
Porsche und Volkswagen beschlossen zu Beginn der 1970er Jahre, einen gemeinsamen Sportwagen zu bauen. Während Volkswagen eine sportliche Angebotsergänzung im Modellangebot anstrebte, wollte Porsche ein günstiges Einstiegsmodell eines bezahlbaren Sportwagens etablieren. Beschlossen wurde das mit Handschlag zwischen Volkswagen-Chef Nordhoff und Ferry Porsche. Doch leider verstarb der VW-Konzernlenker Nordhoff kurz nach der Fertigstellung des ersten Prototyps – und die Rangeleien nahmen ihren Anfang. Porsche und Volkswagen einigten sich schließlich auf einen Kompromiss und gründeten diesmal vertraglich geregelt die VW-Porsche Vertriebs GmbH, die zunächst in Stuttgart und wenig später nach Ludwigsburg umzog. Mit ein Grund, weshalb die ersten Werksfotos mit Ludwigsburger Kennzeichen (LB) abgelichtet wurden. Die VW-Porsche Vertriebs GmbH, kurz VG genannt, kümmerte sich fortan um die Vermarktung des Typ 914, der bei VW intern den Werkscode Typ 47 besaß. Gebaut wurden alle 914er Karosserien bei Karmann in Osnabrück. Während Karmann für VW die 914/4 Modelle komplettierte, ging ein Teil der Karosserien nach Stuttgart zu Porsche, die den 914/6 montierten. Fortan waren zwei Grundtypen auf dem Markt, die auch beim Kraftfahrt-Bundesamt KBA eigene Herstellerschlüssel bekamen. Zum einen der VW-Porsche 914/4 mit dem Volkswagen-Herstellerschlüssel 0600 und zum anderen der Porsche 914/6 mit dem Porsche-Herstellerschlüssel 0583. Im Verlauf ihrer Bauzeit kamen beim VW-Porsche noch 1.7 Liter, 1.8 Liter und 2.0 Liter 4-Zylinder-Boxermotoren hinzu, während Porsche seinen 914/6 einen 6-Zylinder-Boxer mit 2 Liter Hubraum spendierte der aus dem 911 T Modell kam.
Nachdem Aston Martin bis 1964 die sportlichen Modelle der eigenständigen Marke Lagonda auf den Markt brachte, war es rund 10 Jahre still um die sportlichen Limousinen der Marke Lagonda aus Newport Pagnell. Umso erstaunter regierte die Fachwelt, als Aston Martin nach 10 Jahren Pause den Markennamen Lagonda reaktivierte und 1974 die futurisch geformten Donnerkeile der Aston Martin Lagonda Serie 2 vorstellte. Der „futuristische Keil“ der bis dahin eigenständigen Marke Lagonda, wurde von Aston Martin ab 1976 dann als Modellnamen in die Palette einfügt. Die sportlichen Aston Martin Lagonda Luxuslimousinen, die in drei Serien (Lagonda 2, 3 und 4) bis 1990 angeboten wurden, besaßen neben der modernen Keilform auch eine besonders aufwändige und ambitionierte Fahrzeugelektronik – Raumschiff Enterprise ließ grüßen. Doch gerade diese zukunftsweisenden elektronischen Ausstattungen verzögerten die Serienfertigung um beinahe zwei Jahre, denn erst 1976 kam die Aston Martin Lagonda Serie 2 mit beinahe störungsfreier Software auf den Markt. Trotz allen Anfangsschwierigkeiten war diese im wahrsten Sinn des Wortes „einzigartige“ sportliche Limousine ein Glücksfall für den britischen Sportwagenhersteller Aston Martin, der mit diesen Donnerkeilen die eigenständige Marke Lagonda als Modellbezeichnung und in die Firmierung aufnahm.
Auch die L'Alpine Classique musste aufgrund der Pandemie zwei Jahre pausieren. Umso größer war die Freude, als sich die Freunde von historischem Skifahren und Oldtimern vom 18. bis 20. März 2022 wieder im französischen Skiörtchen Chamrousse bei Grenoble treffen konnten, um in die gute alte Zeit einzutauchen. Die GTÜ Classic hat sich bei diesem ganz besonderen Event umgesehen. Der Stil der L'Alpine Classique ist durch und durch geprägt durch den Stil von Organisator Sébastien Chirpaz. Oberlippenbart, Seidentuch und Hosenträger gehören bei dem Mode-Designer und „A Piece of Chic“-Inhaber zu jedem Outfit dazu. Ständig ist der Franzose auf der Suche nach Style, das treibt ihn an. Routine und Beständigkeit lehnt er strikt ab. So ist auch seine bereits zum sechsten Mal wiederkehrende Veranstaltung für historische Skifahren und Oldtimer nur auf den ersten Blick gleich. Auf den zweiten Blick kann gleich so verschieden sein. Denn immer wieder fließen neue Details in das dreitägige Programm ein, meist sogar von den engagierten Teilnehmern selbst initiiert. Grund genug für Enthusiasten, aus ganz Europa, nach Frankreich zu reisen und dafür teilweise Hunderte von Kilometern unter die Räder zu nehmen.
Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause feierte die Techno Classica 2022 in Essen ihren Neustart. Endlich wieder eine Oldtimer-Messe – war der Stoßseufzer all jener, die sich vom 23.-27. März 2022 in den 9 Hallen trafen, um nach jahrelanger Abstinenz mit Gleichgesinnten über chromblitzende klassische Fahrzeuge zu diskutieren. Die S.I.H.A. als erprobter und erfolgreicher Veranstalter der Techno Classica war sich ihrer besonderen und großen Verantwortung bewusst. Trotz der erschwerten Bedingungen ist es dem Veranstalter gelungen, ein größtmögliches Maß an Sicherheit für die Besucher und Aussteller zu gewährleisten. Ein angepasstes Hygienekonzept und Hygiene-Scouts, die den Einlass kontrollierten und permanent die Corona-Regeln in den Hallen überwachten, wiesen geduldig aber bestimmt die Ausreißer auf die bestehende Maskenpflicht und die Einhaltung der Abstandsregeln hin. Hier gebührt dem Veranstalter hohe Anerkennung, der den Anspruch, als „Weltmesse für Oldtimer, Classic- & Prestige-Automobile, Motorsport, Motorräder, Ersatzteile, Restaurierung und Welt-Clubtreffpunkt“ zu gelten, mehr als gerecht wurde.
Kaum eine Veranstaltung oder Treffen von Besitzern klassischer Kraftfahrzeuge, im Volksmund gemeinhin als Oldtimer oder Youngtimer bezeichnet, in der die bangen Fragen der Community nicht an das Heer sogenannter Experten gerichtet werden: Wohin entwickeln sich die Preise der Oldtimer? Welche Tendenzen weist der Markt für Classic Cars auf? Welches Modell garantiert mir stabilen Wertzuwachs oder wie haben sich die Preise meines Fahrzeuges eigentlich entwickelt? Soll ich jetzt verkaufen oder doch lieber abwarten, bis sich der Markt stabilisiert? Kurzum: die Stimmung ist meist verhalten und tendiert in Richtung Sorgenfalten. Insbesondere die Corona-Pandemien, der drohende Klimawandel und die Grünen, die in der neuen Ampelkoalition auf schärfere Regeln für Verbrennungsmotoren und innovativere Mobilitätskonzepte drängen, beherrschen die Diskussionen aller Autofahrer. Hinzu kommen immer mehr Einschränkungen im urbanen Verkehrsraum, die Umverteilung und Wegnahme von Fahrspuren, die Ausweitung der Umweltzonen und ständig steigende Spritpreise. Die Mehrzahl der Autofahrer fühlt sich existenziell bedroht. Die wenigsten Oldtimer-Besitzer nehmen allerdings war, dass die allerorten angestrebte Verkehrswende an den Besitzern der klassischen Fahrzeuge bisher vorbeiging, denn die Betrachtung der jährlich veröffentlichten Zahlenwerke des Kraftfahrt-Bundesamtes widerlegen diese Sorgen. Jedenfalls bisher.
Für die Pressevertreter begann der Genfer Autosalon mit einem Paukenschlag am 15. März 1961, als Sir William Lyons persönlich den neuesten Jaguar im Genfer Parc des Eaux Vives der Öffentlichkeit vorstellte. Das neue Modell, ein Jaguar E-Type Coupe in Gunmetal Grey, setzte einen Wendepunkt beim Sportwagenhersteller Jaguar, der seit 1948 mit dem Jaguar XK und insbesondere mit dem bis 1961 produzierten XK 150 am Markt gut etabliert war. Das Styling des XK war jedoch veraltet und besaß die typischen Vorkriegsmerkmale. Das sollte sich mit dem E-Type grundlegend ändern. Angelehnt an den rasanten D-Type, der 1955 bis 1957 in Le Mans die Rennen dominierte, gestaltete Malcolm Sayer ein vollständig neues Auto, dessen moderne Formengestaltung in Genf für Aufsehen erregte und die Fachwelt fast ein Jahrzehnt beschäftigte. Kaum ein Sportwagen der 1960er Jahre erfuhr solche Aufmerksamkeit und kontroverse Diskussionen in der Öffentlichkeit wie der Jaguar E-Type aus England.

Die Würfel sind gefallen

Noch hat uns der Winter fest im Griff und die Lockerungen der Corona-Regeln in Deutschland werden in politischen Kreisen heftig diskutiert. Trotzdem aber ist die Oldtimer-Veranstaltungslandschaft nach einigen Absagen und Verschiebungen Anfang des Jahres wieder aktiv, vor allem auch im angrenzenden Ausland.
Das erste von der neu eingerichteten „Maserati Classiche“ zertifizierte Straßenfahrzeug ist ein Mistral 3700 Coupe mit silberner Auteuil-Lackierung, das im März 1969 produziert wurde. Das Mistral Coupe erhielt nach gründlicher Überprüfung von über 300 durchgeführten Kontrollen am Fahrzeug ein Originalitätszertifikat, das mit allen Dokumenten des historischen Archivs von Maserati abgeglichen wurde. Nach langem Vorlauf und ersten Ankündigungen vor nunmehr einem Jahr, ist der neue Service Maserati Classiche gestartet. Damit hat auch der italienische Sportwagenhersteller Maserati, der seit geraumer Zeit zum Stellantis-Konzern (Fiat Chrysler Automobiles FCA und PSA Groupe Frankreich) gehört eine eigene Heritage-Abteilung. Unter dem Label Maserati Classiche können dort über die Webpräsenz des Herstellers Zertifizierungen, kleinere Service-Arbeiten sowie Aufbereitungen der klassischen Modelle abgerufen werden. Im Verlauf des Jahres 2022 soll zudem die Unterstützung bei Restaurierungen angeboten werden. Teil dieses noch in der Planung befindlichen Services ist die Lieferung von Ersatzteilen, die - falls nicht mehr lieferbar - nachgefertigt werden.
Das in Walworth (Wisconsin) ansässige Auktionshaus Mecum erzielte 2021 einen Gesamtumsatz von rund 578 Millionen US-Dollar mit Auktionen für klassische und seltene Automobile. Ein rekordverdächtiges Jahr – mit deutlichem Schwung ins Jahr 2022. Aber Mecum Auctions kann auch Motorrad. Seit 1992 verbindet die weltweite Oldtimer- und Antik-Motorrad-Community in Las Vegas im Januar ihr Treffen mit einer Mecum-Motorradauktion, die ihresgleichen sucht. Vom 25. bis 29. Januar brachte das Auktionshaus 1.750 klassische Bikes im South Point Hotel & Casino in Vegas an den Start. Darunter über 20 Classic Collections, die bei der diesjährigen Auktion von der Harley-Davidson Heritage Collection dominiert wurde, die alleine über 95 Motorräder versteigerte – und alle ohne Mindestpreis angeboten. Die Harley-Davidson Heritage Collection umfasste sehr gut restaurierte Modelle aus nahezu allen Produktionsjahren. Zu den vorgestellten Losen der Sammlung gehörten eine Harley-Davidson Belt Drive Single von 1910 (Los T1), eine seltene Harley-Davidson XA Military Opposed Twin Shaft Drive von 1942 (Los T54) und eine Harley-Davidson JDCA von 1924 (Los T21), um nur einige zu nennen. Rund zwanzig weitere hochwertige Privatsammlungen wurden in Las Vegas ebenfalls angeboten, darunter so bedeutende Kollektionen wie Dr. J. Craig Venter, Tim und Linda LaQuay, sowie Bob und Dolva Mitchell. Selbstverständlich waren in Las Vegas vor allem US-Marken wie Harley-Davidson, Indian oder Henderson am Start, gefolgt von den britischen Marken Triumph, BSA, Vincent, Matchless, AJS und Brough Superior. Aber auch deutsche Marken waren unter den 1.750 Bikes gut vertreten. Allen voran BMW, DKW, Maico, MZ und Zündapp. Nicht zu vergessen die Japaner mit Honda, Kawasaki, Suzuki und die Italiener mit Benelli, Bimota, Ducati, Laverda, Moto Guzzi und MV Augusta. Die 31. „Vintage & Antique Motorcycle Auction“ von Mecum in Las Vegas gilt damit als die weltweit größte Motorradauktion, die sich über fünf Tage erstreckt und als Dauerauktion allein in den letzten Jahren an Größe und Gesamtverkaufssumme eine Verdreifachung des Angebots erreichte. Ein wahres Mekka für Motorradbegeisterte, die unter dem Motto „Das Motorrad ist tot, es lebe das Motorrad“ den Mecum Auctions einen Rekordumsatz bescherte.

Mut zur Farbe

Nach Silber und Schwarz war wohl Grau die hauptsächlich gewählte Farbe von Autokäufern der letzten Jahre in Deutschland, was zu diesem monotonen Asphaltlook unseres Straßenbildes führte. Der Grund dürfte dabei hauptsächlich eine bessere Chance im Wiederverkauf sein. Etwas mutigere Zeitgenossen wählten in den letzten Monaten wenigstens einen der derzeit beliebten Braun-Töne. Selbst Sportwagen passen größtenteils in diesen farblichen Einheitsbrei. Jetzt prescht Porsche voran und kündigt eine Farboffensive an. Neben der serienmäßigen Porsche-Lackpalette gibt es ab sofort 105 so genannten „Individualfarben“ – Farben aus der Porsche-Vergangenheit wie Signalgelb und Vipergrün. Dieser Individualisierungsprozess geht aber noch viel weiter.
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