Innovativer Dachspiegel, Mercedes V8 Motor und Flügeltüren
Kennzeichen des Isdera Imperator 108i war der Mercedes-Benz V8 Mittelmotor, die Neuauflage der Flügeltüren, seitliche Endrohre und ein innovativer Dachspiegel, anstatt der konventionellen Außenspiegel sind die charakteristischen Merkmale des Isdera Imperator. Getreu dem Motto seines Schöpfers Eberhard Schulz „modern statt modisch“ verbindet der Imperator die schlichte Linienführung und Formensprache mit hoher Funktionalität und Aerodynamik. Trotz kühner Form und sehr geringem Luftwiderstand, die der Imperator vom CW 311 geerbt hatte, bietet das zweisitzige Coupe ausreichend Platz.
Ein schlichtes Silberkleid im Perlglanzlack als Lackauftrag der glasfaserverstärkten Kunststoff-Karosserie, die auf einem Gitterrohrrahmen geschraubt wurde, kennzeichnen die äußere Hülle des Imperator 108i. Als Antrieb wählte Schulz den von AMG überarbeiteten Mercedes M-100-Motor, dessen 6.3 Liter Achtzylinder mit einer Leistung von 375 PS aufwarten konnte. Der Mittelmotor, direkt hinter den Sitzen eingebaut, schaffte somit weiteren Raum im Heck für das Gepäck und besitzt seitlich geführte Endrohre, die vor dem linken hinteren Rad austreten.
Etwas umständlich die Anordnung und Funktion der Scheinwerfer. Hier sind nicht wie vermutet Klappscheinwerfer untergebracht, sondern in Wagenfarbe lackierte Abdeckungen, die abgenommen werden mussten. Eine Besonderheit der ersten Serie war die Fronthaube. Bei Fahrtantritt senkte sich die Haube ab und gab die Belüftung des Kühlers frei. Der Luftstrom sorgte zudem für mehr Druck auf der Vorderachse. Mit der Aufnahme der Serienproduktion verschwanden diese Details des Genfer-Prototyps aber zugunsten besserer Lösungen. Zwischen den beiden Flügeltüren befand sich der auffallende Periskop-Spiegel, der ähnlich einem U-Boot dem Fahrer im Wageninnern über umgelenkte Spiegel ein Bild des rückwärtigen Verkehrs zeigte. Das hier vorgestellte und im vergangenen Jahr bei Bonhams versteigerte Fahrzeug der 2. Serie besitzt diesen innovativen Dachspiegel nicht mehr und kommt mit zwei in Wagenfarbe lackierten Außenspiegel zum Einsatz.
Bonhams Monaco Sale „Les Grandes Marques“
Der insgesamt in einer Auflage von 30 Exemplaren gebaute Isdera Imperator 108i machte im vergangenen Jahr trotz seines historischen Alters eine gute Figur auf der Bonhams Monaco Sale „Les Grandes Marques“ und konnte für 690.000 Euro einen neuen Besitzer finden. Der in Monaco versteigerte Isdera Imperator 108i kam aus Japan zurück und wurde als Linkslenker für einen britischen Kunden gebaut. Ein entsprechender Fahrzeugbrief wurde von Eberhard Schulz persönlich ausgestellt, dessen Ingenieurbüro ISDERA (Ingenieurbüro für Styling, Design und Racing) im Jahre 1982 gegründet wurde und heute seinen Sitz in Saarwellingen hat. Davor gab es jedoch bereits den Isdera Erator GTE (1968), ab 1982 den Isdera Spyder, ab 1983 den Isdera Imperator 108i, 1993 folgte der ebenfalls als Supersportwagen konzipierte Commendatore 112i, 2006 der Isdera Autobahnkurier 116i und zuletzt der Isdera Commendatore GT, der 2018 in Peking als vollelektrisches Coupe mit 300 kW Leistung vorgestellt wurde.